partielle Spannungsarmglühung
Rundnaht am HD-Vorwärmer
Bei allen partiellen Wärmebehandlungen muss eine mögliche Dehnungsbehinderung und ihre Auswirkung auf das Bauteil berücksichtigt werden. Die Wärmebehandlung muss also der Dehnung ihre besondere Aufmerksamkeit schenken.
Speziell in diesem Fall, wo sich nur 400 mm von der Glühstelle (Rundnaht D = 2600 x 35 mm Wanddicke) entfernt, ein 446 mm dicker Rohrboden mit einem Mantelschuss und einem Halbkugelboden von 85 mm Wanddicke befand. Um während der Wärmebehandlung die Beanspruchung des HD-Vorwärmers in zulässigen Grenzen halten zu können, wurde eine Spannungsanalyse erstellt, welche die axialen und radialen Temperaturverläufe vorgab. Des weiteren war zu berücksichtigen, dass die Auflagerung des HD-Vorwärmers (Fest- und Lospratze) nur 150 mm von der Glühstelle entfernt war. Durch das Eigengewicht hätte sich der Mantelschuss des HD-Vorwärmers bei der Spannungsarmglühung verformt. Aus diesem Grund mussten 85 t des HD-Vorwärmers oberhalb 300 °C mit dem Maschinenhauskran abgefangen werden. Hierdurch wurde die Fest- und Lospratze nur noch mit 5 t belastet. Während der Wärmebehandlung wurde die Lastanzeige des Krans stets auf 85 t nachreguliert, um die durch die Wärmebehandlung erzeugte axiale Dehnung auszugleichen.
PDF - Mess- und Regelkreispläne
Downloadpartielle Spannungsarmglühung
Schließnaht
Bauteile unterschiedlichster Formgebung oder Großbauteile können kostengünstig in einem mobilen Ofen vor Ort partiell wärmebehandelt werden. Ein mobiler Ofen eignet sich beispielsweise auch für Schweißnähte an Rohrböden, Rundnähte mit angrenzenden Bauteilen, Serien-Wärmebehandlungen usw.
Die Vorteile im einzelnen:
• gleichmaßige Wärmeeinbringung über den gesamten Querschnitt des Bauteils
• freie Wahl der Wärmeelementeverteilung
• unabhängige Zonentemperatureinstellung
• Temperaturregelung durch Zeit- und Leistungseinstellung
partielle Spannungsarmglühung
Walzwelle
Wärmebehandlungen sind, bedingt durch vorgegebene axiale Temperaturverteilungdiagramme in logische Vorschriften und Regeln eingebunden.
Um die empfohlenen Richtlinien oder Vorgaben einhalten zu können, müssen alle Details vor dem Start der Prozeßführung bereits sorgfältig durchdacht und kostengünstig geplant worden sein. Wie in diesem Fall, wo es sich bei der Walzenwelle um die Lauffläche mit einem Durchmesser von 1700 mm und einer Breite von 600 mm handelte. Ferner war zu berücksichtigen, daß die Temperatur an den Zapfen geringer als 400 °C sein mußte, da sonst die bearbeiteten Flächen verzundert waren. Zusätzlich wurden die Zapfen noch mit INPRO-Zunderstop vorbehandelt.